Randy Krummenacher gelang beim ersten offiziellen Test zur diesjährigen Supersport-WM im spanischen Jerez de la Frontera ein verheissungsvoller Start in die neue Saison.
Die selektive Streckenführung des 4,4 km langen Circuito de Jerez kennt Krummenacher wie seine Westentasche. Doch bevor er eine positive Bilanz über die ersten Testfahrten ziehen konnte, wurden der 25-Jährige Zürcher und seine Crew des italienischen Puccetti Kawasaki Racing Team auf eine Geduldsprobe gestellt. Nach heftigen Regenschauern in den Nachtstunden auf Dienstag dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis die Piste abtrocknete, bevor am Mittwochvormittag eine Nebelfront den Start des Testprogramms abermals verzögerte. Doch an beiden Nachmittagen fanden Fahrer und Teams bei herrlichen Sonnenschein mit Temperaturen von knapp 20 Grad optimale Bedingungen vor.
Sobald jedoch die Verhältnisse einen ordentlichen Testbetrieb erlaubten, ging der Supersport-WM Neueinsteiger umso fleissiger zu Werke. An beiden Tagen fuhr Krummenacher insgesamt 108 Runden und war mit seiner persönlichen Bestzeit eine knappe Zehntelsekunde schneller, als bei seinem ersten Test in seiner neuen Umgebung vor zwei Monaten auf gleicher Strecke. Die Bestzeit bei den vorletzten Testfahrten vor dem WM-Start in einem Monat erzielte sein Teamkollege, der regierende Weltmeister dieser hartumkämpften Kategorie mit seriennahen 600ccm Supersport-Rennmaschinen, Kenan Sofuoglu. Übrigens waren nicht alle zur Meisterschaft eingeschriebenen Teams vor Ort.
#21 Randy KRUMMENACHER (Puccetti Kawasaki Racing Team, Kawasaki ZX-6R) 1´43.532 (108 Runden insgesamt):
“Ich bin mit dem Verlauf und Ergebnissen dieses Tests zufrieden. Bei guten Bedingungen, zumindest am Nachmittag war das Wetter an beiden Tagen schön, konnten wir an vielen unterschiedlichen Dingen und Details arbeiten. Hauptsächlich beschäftigten wir uns mit dem für das Team neuen Fahrwerkselementen von WP. In jeden Fall konnten wir trotz der beschränkten Streckenzeit unsere Aufgabeliste vollständig abarbeiten. Diese Tatsache bestätigt auch, dass wir als Crew bereits super aufeinander eingespielt sind. Gleiches gilt für mich persönlich, was das Gesamtpaket betrifft. Klar gibt es noch Luft nach oben, um das Motorrad, die Reifen und eben das neue Fahrwerk noch besser zu verstehen. Aber im Grossen und Ganzen habe ich die Sache schon gut im Griff. Meine neue Rennmaschine unterscheidet sich im Detail zu dem Motorrad, das ich beim Test hier in Jerez im vergangenen November gefahren bin und darüber hinaus waren die Bedingungen nicht gleich wie damals. Trotzdem konnte ich meine Rundenzeit weiter verbessern; ich werde mit jedem Run immer schneller. Im Generellen waren meine Zeiten sehr konstant schnell, doch um eine richtig heisse Quali-Runde hinzuknallen muss ich mich noch gewaltig steigern. Für den Super-Pole Modus, wie dieser in der Supersport-WM ausgetragen wird, muss ich noch trainieren. Diesbezüglich muss ich mir von Kenan einiges abschauen, der in seinen letzten Runs am späten Mittwochnachmittag genau wie in einer Super-Pole auf Zeitenjagd ging. Das wird mitunter ein Schwerpunkt für den nächsten Test auf Phillip Island sein, der gleichzeitig auch die letzte Vorbereitung vor dem WM-Auftakt in einem Monat ist. Vorerst bin ich aber sehr happy mit meiner bisherigen Performance in meiner neuen Umgebung. Nicht nur der letzte Test insgesamt betrachtet, sondern auch die Tatsache, dass ich noch keinen Sturz zu verzeichnen hatte, gibt ordentlichen Auftrieb. Ich freue mich nun schon auf den nächsten Test in drei Wochen in Australien, wo ich die nächsten Steps erzielen möchte. Abschliessend noch ein grosses Dankeschön an mein Team für die tolle Arbeit an den vergangenen Tagen.” Zeitenliste Jerez-Test:
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© Randy Krummenacher, 2016 |