DTM 2015 – Rennen Hockenheim, Nico’s persönlicher Rückblick

Financial Services Audi Audi RS 5 DTM #51 (Audi Sport Team Rosberg), Nico Müller

Financial Services Audi Audi RS 5 DTM #51 (Audi Sport Team Rosberg), Nico Müller

Das Warten hatte endlich ein Ende, der traditionelle DTM Saisonstart in Hockenheim und somit der Startschuss in meine 2. Saison mit Audi Sport Team Rosberg war gekommen. Die Motivation im ganzen Team und bei mir war spürbar hoch, und doch wusste niemand so recht, was man erwarten konnte. Zum ersten Mal sollten wir am Samstagmorgen im 1. Qualifying der Saison herausfinden, wo wir mit unseren Audi RS5 DTM im Vergleich zur Konkurrenz stehen, hatte doch bei den Wintertests niemand wirklich die Karten aufgedeckt.

Nach einem verregneten Freitagstraining blieben uns gerade noch 45min Trockentraining am frühen Samstagmorgen, um uns optimal aufs anstehende (trockene) Zeitfahren vorzubereiten. Ich war noch nicht ganz 100% happy mit der Balance meines Autos, doch meine Teamkollegen deuteten bereits an, dass unser Audi hier vorne mitfahren kann. So nahmen wir noch 2-3 kleine Anpassungen vor und tatsächlich konnte ich mich nach fehlerfreien Runden im erneut extrem kompakten Feld (alle in 1 Sekunde) als 3. bester Audi für den 4. Startplatz qualifizieren. Ein toller der zeigte, dass die Performance auf eine schnelle Runde klar da ist, und wie sah’s mit den Longruns im Rennen aus? Das neue Format sah ein 40-minütiges Rennen ohne Reifenwechsel für den Samstagnachmittag vor, bei welchem folglich das Reifenmanagement der Schlüssel sein würde.
Ich hatte einen guten Start und Griff in der 2. Kurve nach Platz 2, wurde aber auf der schmutzigen Aussenlinie abgedrängt, sodass ich auf Platz 7 zurück fiel. Noch in der ersten Runde holte ich mir Rang 6 zurück und heftete mich an die Verfolgergruppe. Zwei Safetycarphasen brachten zusätzlich Spannung ins Rennen, doch trotz starkem Rennspeed gelang es mir nicht mehr, weiter Plätze gut zu machen. Als 6. sicherte mir aber wichtige 8 Punkte im ersten Saisonrennen und konnte damit sehr zufrieden sein.

Am Sonntagmorgen meldete sich der Regen zurück und hinterliess uns eine feuchte Strecke für das 2. Zeitfahren des Wochenendes. Bald schon bildete sich aber eine trockene Fahrlinie und so purzelten die Rundenzeiten, nachdem das gesamte Feld auf Trockenreifen wechselte. Mein RS5 DTM fühlte sich gut an und ich hielt mich stets in den Top 6. Jedoch war unser Timing nicht optimal und ich war eins der ersten abgewunkenen Autos auf der sich immer weiter verbessernden Strecke, und dazu unterlief mir in meiner letzten Runde auch noch ein kleiner Fehler. Somit musste ich mich leider mit Startposition 13 zufrieden geben. Erneut kam ich gut weg am Start und kam auf Rang 11 vor. Dort hielt ich mich und wollte mir mein Rennen einteilen, war dieses doch am Sonntag 1h lang und ein obligatorischer Boxenstopp war ebenfalls zu absolvieren. Doch es kam anders als gedacht, Regen setzte ein und Chaos brach aus. Ich wurde touchiert und fiel auf der rutschigen Strecke hinter meinen Teamkollegen & Samstagssieger Jamie Green zurück, gemeinsam steuerten wir die Box an, an der aber ich zuerst erwartet wurde. So musste ich anstehen und verlor viele wertvolle Sekunden, was mich bis weit nach hinten durchreichte. Auf dem danach lancierten Vormarsch kam es zu einem Missverständnis zwischen Mercedes Fahrer Di Resta und mir, sodass wir kollidierten und uns beide drehten. Obendrauf kassierte ich dafür noch eine Durchfahrtsstrafe und fiel somit noch weiter zurück. Dass meine Rundenzeiten im Regen dann sehr konkurrenzfähig waren, änderte nicht mehr viel und ich überquerte die Ziellinie als enttäuschter 19..

Das Wochenende hat wieder gezeigt: In der DTM muss alles passen, will man ganz vorne mitfahren. Das ist uns Sonntags ganz klar nicht gelungen, dafür waren am Samstag schon sehr nah dran. Alles in allem war es sicherlich ein gelungener Auftakt und die ersten Punkte sind bereits auf dem Konto. Wir konnten zeigen, dass mein Auto und ich konkurrenzfähig sind und ich werde alles geben, regelmässig gute Punkte einzufahren!

Sehr erfreulich war zu hören, wie viel in Hockenheim “Schwizerdütsch” gesprochen wurde! Danke euch allen herzlich fürs kommen und die tolle Unterstützung!