Jesko Raffin hatte in der vergangenen Woche in Andalusien eine gewaltige Agenda abzuarbeiten, war aber nach Testende mit dem Erreichten sehr zufrieden.
Der erste IRTA Test der neuen Saison im südspanischen Jerez de la Frontera wurde von hochsommerlichen Wetter begleitet. Im Prinzip eine angenehme Nebenerscheinung, wenn man sich an oftmals wechselhafte und relative kühle Bedingungen in den vergangenen Jahren zurückerinnert. Doch mit bis zu 27 Grad Lufttemperatur und manchmal mehr als 45 Grad Asphalttemperatur am vergangenen Mittwoch bis Freitag war es für Teams und Fahrer allerdings Schwerstarbeit, ihr straffes Testprogramm durchzuziehen.
Jesko Raffin und seine Crew des Garage Plus Interwetten Teams liessen sich von den äusseren Bedingungen nicht beirren und stemmten an diesen drei Tagen wahrlich ein Mammutprogramm. Hauptsächlich wurde mit der Geometrie seiner Kalex Moto2™ Rennmaschine gearbeitet. Wegen der zahlreichen Umbaumassnahmen am Motorrad wurde weniger auf Rundenzeiten geachtet.
Vor dem WM-Auftakt Ende des Monats mit dem spektakulären Nachtrennen auf dem Losail International Circuit steht an diesem Wochenende am selben Ort noch ein zweiter offizieller IRTA Test als Abschluss der Saisonvorbereitungen auf dem Programm.
#2 Jesko RAFFIN (Garage Plus Interwetten, KALEX), P25 – 1´43.424 (195 Runden insgesamt):
“Es waren sehr intensive Tage in Jerez. Dank des guten Wetters sind wir viel zum Fahren gekommen und konnten unglaublich viele Dinge ausprobieren. Die Hitze an den Nachmittagen hat die Sache allerdings etwas anstrengender gemacht. Trotzdem haben wir unseren straffen Plan durchgezogen. Vorrangig haben wir enorm viel mit der Geometrie gearbeitet. Das Motorrad wurde ständig umgebaut, von tief bis hoch und lang bis kurz – wir haben im Prinzip alle Möglichkeiten durchgespielt. Daher hatte ich eigentlich jedes Mal ein anderes Motorrad, wenn ich auf die Strecke ging. Wir wollten aber so viele Daten wie möglich sammeln. Das ist uns auch wirklich gut gelungen. Unser Ziel war es auch nicht auf schnelle Rundenzeit zu achten. Ich denke, wir haben an diesen drei Tagen sehr viel Vorarbeit für die ganze Saison geleistet.
“Das war allerdings auch aus einen zusätzlichen Grund notwendig. Als neuer Fahrer im Team und mit der Neuzusammenstellung meiner Crew brauchte es noch Zeit, um sich gegenseitig kennenzulernen. Mein Crew-Chief muss zudem auch erst verstehen, was mir am Bike gefällt und was ich weniger mag. Ich bevorzuge zum Beispiel ein härter abgestimmtes Motorrad. Es war aber nicht immer einfach zu akzeptieren, wenn ich bei einem Blick auf den Zeitenmonitoren gesehen habe, dass andere Fahrer locker auf eine schnelle Rundenzeit kamen. Wir haben uns aber dadurch nicht aus der Fassung bringen lassen, sondern sind ruhig geblieben und haben uns ausschliesslich auf unsere Aufgaben konzentriert. Es war nie unser Ziel auf Zeitenjagd zu gehen. Am Ende war meine schnellste Rundenzeit dennoch um 0,6 Sekunden schneller als beim Grand Prix in Jerez im vergangenen Jahr. Das ist sicher ein positives Zeichen.
“Ich bin mit dem Verlauf und den Ergebnissen des Jerez-Tests sehr glücklich. Ich freue mich nun aber auf Katar. Es wird Zeit, dass wir zu einer anderen Rennstrecke gehen. Dort werden wir auf jeden Fall so weitermachen wie den bisherigen Tests, um für das erste Rennen optimal vorbereitet zu sein.”
Kombinierte Zeitenliste Moto2™ – IRTA Test Jerez:
1 Alex MARQUEZ / SPA / Estrella Galicia 0,0 Marc VDS / Suter / 1´41.989 (Tag 3, Session 1)
2 Franco MORBIDELLI / ITA / Estrella Galicia 0,0 Marc VDS / KALEX / 1´42.103 +0.114 (Tag 3, Session 1)
3 Miguel OLIVEIRA / POR / Red Bull KTM Ajo / KTM / 1´42.316 +0.327 (Tag1, Session 2)
25 #2 Jesko RAFFIN / SWI / Garage Plus Interwetten / KALEX / 1´43.424 +1.435 (Tag 3, Session 1)