Das Reglement lässt keine Zweifel offen:
Vom 1. Dezember bis zum 31. Januar des folgenden Jahres sind sämtliche Testfahrten mit echten Rennmotorrädern untersagt.
Deshalb ist es verständlich, dass die besten Fahrer und Teams der Welt ungeduldig auf den 1. Februar warten, um die Arbeit an der Rennstrecke wieder aufzunehmen.
Doch das schlechte Wetter, das zur Zeit im Süden regiert, machte den ersten gemeinsamen Testfahrten in Valencia (Spanien) einen Strich durch die Rechnung.
Normale Tests waren nicht möglich.
«Wir haben bisher wirklich kein Glück», erklärt Frédéric Corminboeuf, dessen Unternehmen CGBM Evolution dieses Jahr zwei schlagkräftige Teams mit insgesamt drei Fahrern in der Moto2-Weltmeisterschaft an den Start bringt.
«Wir hatten ein erstes Rollout in Le Castellet vorgesehen, wo unsere beiden Teams stationiert sind.
Doch es war eiskalt, und der anfängliche Regen hat sich sogar in Schnee verwandelt.
Unmöglich, bei diesen Bedingungen auch nur einen Meter zu fahren.
Danach sind wir nach Spanien zum Motorland Aragón gefahren, aber auch da waren uns die Wettergötter schlecht gesinnt: von total zwei Tagen konnten wir nur einen Nachmittag nutzen.»
Die Fahrer Thomas Lüthi (Derendinger Racing Interwetten), Dominique Aegerter und Robin Mulhauser (Technomag Racing Interwetten) trafen diese Woche auf dem Circuit von Cheste nahe Valencia erstmals auf ihre Kollegen und Gegner.
Teamchef Corminboeuf erzählt: «Am ersten Tag lief alles gut. Tom war sofort ganz vorne im Schnellzug dabei.
Dominique war zwar etwas weiter hinten, aber es gibt deswegen absolut keinen Grund zur Beunruhigung.
Wir wissen aus langjähriger Erfahrung, dass der Domi der Wintertests nicht der Domi ist, der ins Training zum ersten Grand Prix der Saison steigt.
Robin hat gute Arbeit erledigt, auch wenn er noch etwas unter den Nachwehen der Schulteroperation im Winter leidet.»
Die nächsten und hoffentlich aussagekräftigeren Testfahrten finden von Dienstag bis Donnerstag kommender Woche noch weiter im Süden in Jerez-de-la-Frontera statt.
Dominique Aegerter (Technomag Racing Interwetten):
«Wir werden richtiggehend von der Kälte verfolgt.
Am Dienstag war es immerhin 13 Grad warm und wir konnten endlich mit der Arbeit beginnen, es war im Prinzip unser erster Testtag überhaupt.
Ich habe viele Daten gesammelt, die ich den Technikern übergeben konnte.
Persönlich fehlt mir noch eine halbe Sekunde auf meine Zeiten vom Vorjahr mit der Suter, aber es gibt keinen Grund zur Panik.
Ich weiss, dass ich viele Kilometer brauche, um auf Speed zu kommen.
Am Donnerstag bin ich 20 Runden im Regen gefahren, nur um zu sehen, wie sich die Kalex im Nassen anfühlt.»